Donnerstag, 13. Januar 2011

Sehr milder Januarbeginn


Oberwallis: Frühlingshafte Temperaturen von 16,3 Grad in Gondo
 
Am Donnerstagnachmittag sind in Gondo frühlingshafte Temperaturen von 16,3 Grad gemessen worden.

In Zwischbergen und Simplon Dorf kletterte das Thermometer auf 12,2 bzw. 8,4 Grad. In Visp und Siders lagen die Werte bei 6,8 bzw. 8,8 Grad. Auch schweizweit wurden am Donnerstag Frühlingswerte registriert. So wurden in Basel fast 14 Grad gemessen. Im Puschlav, Bergell und im Nordtessin wurden 13 bis 15 Grad erreicht. Für die hohen Temperaturen sorgte subtropische feuchtwarme Luft vom Atlantik. Gemäss Meteomedia wird auch für die kommenden Tage warmes Wetter erwartet. In den Bergen könne die Nullgradgrenze bis über 3000 m ü. M. steigen.

...... Mehr zum milder Januarbeginn vom MeteoSchweiz


Aussergewöhnlich milder Januarbeginn 2011


Nach einem kalten und im Mittelland schneereichen Winterbeginn haben uns im Januar sehr milde Luftmassen erreicht. Bereits letzte Woche wurden für die Jahreszeit rekordverdächtige Höchsttemperaturen gemessen. Der Januar ist auf der Alpennordseite im Flachland bisher 2 bis 3 Grad zu warm und die Schneefallgrenze stieg zeitweise auf über 2000 m an.
Was ist mit dem Winter los?

Braune statt weisse Wiesen in Château-d'Oex
Bild 5: Braune statt weisse Landschaft in Château-d'Oex auf 980 m.ü.M. am 13.1.11
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Herkunft der Luft über Mitteleuropa am 13.1.2011
Bild 1: Herkunft der Luft über Mitteleuropa in verschiedenen Höhen am 13.1.2011
Quelle: http://www.arl.noaa.gov/gross.gif, 28 KB

Sehr milde Luftmassen aus der Karibik

Über dem Nordatlantik herrscht seit ein paar Tagen eine kräftige Westströmung. Sie versorgt Mitteleuropa mit sehr milder und feuchter Luft. Durch die zuvor kalte schneereiche Witterung, kam es im Zusammenhang mit der Schneeschmelze und starken Regenfällen insbesondere in Deutschland zu Hochwasser. Die feuchtmilden Luftmassen stammen aus der Karibik, wie auf nachfolgender Grafik ersichtlich ist.

Hohe Schneefallgrenze mit Warmfront

Im Laufe des Mittwochs, 12.1. erreichte eine Warmfront den Alpenraum. Wie bei einer Warmfront üblich, stiegen die Temperaturen zuerst in den Bergen, etwas später auch im Flachland markant an. Der Temperaturverlauf in vier verschiedenen Höhenlagen auf nachfolgender Grafik zeigt dies eindrücklich:

Temperaturverläufe von Messstationen auf verschiedenen Höhen
Bild 2: Temperaturverläufe Jungfraujoch (3580 m), Pilatus (2106 m), Napf (1404 m) und Kloten (426 m)
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Die Nullgradgrenze und dementsprechend auch die Schneefallgrenze stieg rasch auf hohe 1900-2400 Meter an. In den inneren Alpentälern konnte sich die zuvor vorhandene kühlere Luftmasse noch etwas länger halten, sodass es anfänglich noch bis auf etwa 1200 Meter herunter schneite. Die Neuschneemengen betrugen am Donnerstagmorgen am Alpennordhang oberhalb 2000-2500 m 20-30 cm.

Radiosondierung von Payerne, 13.1.11 00 UTC
Bild 3: Radiosondierung von Payerne, 13.1.2011 um Mitternacht
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Schneemangel in den Bergen

Der Dezember geht im Mittelland vielerorts als aussergewöhnlich schneereich in die Geschichte ein. Anders sieht das in den Bergen aus (Ausnahme Südalpen). Insbesondere in den inneren Alpentälern waren die Dezemberniederschläge weit unterdurchschnittlich. Somit konnte sich nur eine dünne Schneedecke bilden. Durch die Föhnlagen im ersten Januardrittel und die aktuell milde Westwindlage verflüssigte sich der Schnee zusätzlich.
In mittleren Höhenlagen liegt vielerorts wenig oder kein Schnee. Dies bestätigen Schneemessungen vom Donnerstagmorgen, 13. Januar. So lagen in Elm 0 cm, Disentis 6 cm und Adelboden 15 cm. Selbst auf 1840 m in Arosa lagen nur 51 cm. Es gab bisher nur wenige Jahre, in welchen weniger Schnee lag. Betrachtet man die 62-jährige Messreihe von Elm, so findet man nur 5-mal einen 13. Januar ohne Schnee.

Schneehöhe in Elm am 13. Januar 1949-2011
Bild 4: Schneehöhe in Elm am 13. Januar von 1949-2011
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Bleibt die Wärme oder kommt der Winter zurück?

Bis mindestens Mitte nächster Woche bleibt das zu milde Januarwetter erhalten. Am Mildesten wird es in der Höhe in der Nacht auf Sonntag, 16.1., dann steigt die Nullgradgrenze auf über 3000 m.ü.M. an. Ab Mittwoch 19. Januar zeichnet sich ein Trend zu kühlerem Wetter ab, ob dann auch wieder Schnee bis ins Flachland fällt ist noch unsicher. Wie sich der Winter 2010/11 weiterentwickelt, steht noch in den Sternen...

Temperaturprognose für Zürich
Bild 6: Temperaturvorhersage für Zürich-Kloten vom Donnerstag, 13.1. bis Mittwoch 19.1.2011
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Mittwoch, 5. Januar 2011

Winter macht Pauze


ALLGEMEINE WETTERLAGE SCHWEIZ



Ab Donnerstag bringt Südwestwind zunehmend milde und zeitweise feuchte Luft in die Schweiz. In den Alpen kommt Föhn auf. Bis über das Wochenende hält sich Tauwetter.

WETTER HEUTE

Am Donnerstagvormittag steigt die Schneefallgrenze mit der Warmfront rasch auf 1000 bis 1500m an, im Mittelland (speziell Jurasüdfuss, Aargau bis Thurgau) geht möglicher Glatteisregen bald in Regen über. Tagsüber ist es entlang der Zentral- und Ostalpen mit teils stürmischem Föhn in den typischen Tälern trocken und zeitweise sonnig, im Westen und Norden veränderlich mit etwas Regen. Die Temperaturen steigen deutlich über 0 Grad und erreichen in der Westschweiz bis +8 und in der Ostschweiz bis +5 Grad. In den Föhntälern wird es etwas milder. Im Süden bleibt es trotz vieler Wolken bis zum Nachmittag meist trocken, danach fällt zeitweise wenig Schnee bis in tiefe Lagen. 

 

Webcam Rosswald

 

WETTERAUSSICHTEN

Am Freitag ist es ähnlich mit föhnigen Aufhellungen entlang der Alpen und stark bewölktem Himmel mit etwas Regen im Westen, Norden und Süden.
Am Wochenende verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt eher auf die Alpensüdseite, im Norden und Osten ist es föhnig und mild. Am Montag endet der Föhn und es wird vorübergehend überall wechselhaft mit Regen und Schnee, vor allem im Süden.


BERGWETTER

Am Donnerstag wird es mit Südwestwind zunehmend milder. In den zentralen und östlichen Alpen und Voralpen ist es föhnig aufgelockert und trocken, in den Westalpen und im Jura hängen dicke Wolken, die zeitweise etwas Regen bringen. Die Schneefallgrenze steigt langsam über 1500m.

Temperaturen am Donnerstagnachmittag in den Nordalpen:

1500m     3 Grad
2000m     1 Grad
2500m    -2 Grad
3000m    -5 Grad
3500m    -8 Grad

Auch am Freitag ist es in den Westalpen stark bewölkt mit etwas Niederschlag. Entlang der Zentral- und Ostalpen bleibt es föhnig aufgehellt und meist trocken. Hier steigt die Nullgradgrenze bis auf rund 2500m an. Am Wochenende schwächt sich die Föhnströmung etwas ab, der Niederschlagsschwerpunkt liegt eher auf der Alpensüdseite. Es bleibt wechselhaft und mild. Am Montag endet der Föhn und es wird vorübergehend überall wechselhaft mit Regen und Schnee, vor allem im Süden.

WARNLAGE AKTUELL


REGEN UND SCHNEE

Am Donnerstagmorgen ist am Jurasüdfuss sowie am Nordrand der Schweiz stellenweise gefrierender Regen möglich. Vorsicht im Morgenverkehr! Ab Donnerstagvormittag schwindet die Gefahr von Glatteisregen immer mehr.


STURM

In den prädestinierten Gebieten wie Oberhaslital, Reusstal, unteres Rhonetal, Sarganserland und Appenzellerland ist am Donnerstag zeitweise stürmischer Föhn mit Böen zwischen 70 und 90 km/h zu erwarten, örtlich auch mehr. Auf den Gipfeln des Juras, teils auch auf Alpengipfeln, sind am Donnerstag zeitweise Böen um 100 km/h zu erwarten. Abends lässt der starke Südwestwind auf den Bergen etwas nach, der Föhn schwächt sich am Wochenende etwas ab, eine föhnige Strömung hält sich aber bis Montagmorgen.


WARNLAGE AUSSICHTEN


Sturm
 
Schnee
Regen
Freitag
07.01.2011
stürmischer Südföhn in den typischen Alpentälern, Böen um 80km/h--
Samstag
08.01.2011
teils noch stürmischer Südföhn in den Alpentälern--
Sonntag
09.01.2011
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Quelle: MeteoCentraleSchweiz / Jacqueline Kernn, 06.01.2011 06:47 Uhr