Dienstag, 30. November 2010

Ergiebige Schneefälle

Ein Tief überquert Morgen im Laufe des Tages die Alpen, im Vorderfeld dieses Tiefs haben erste Niederschläge die Schweiz und die südliche walliser Tälern erreicht. Nach eine kurze Föhnpase greifen  die Niederschläge Morgen auch auf dem Norden und Osten über. Meister Schnee fällt im Stau de westliche und südliche Alpen, lokal kann mehr als ein halber Meter zusammmen kommen.






Ab Donnerstag beruhigt sich die Lage und strömt nochmals knackig kalte Luft vom Norden her über die Alpen aus. Auch Tagsüber gibt es vielerorts leichter bis mässiger Frost,  In den Nächten gibts verbreitet strenger bis sehr strenger Frost. Vor allem in den höher gelegenen Alpine Täler sind unter klarem Himmel und über frsich gefallener Schnee  tiefstwerte von  -25 °C  bis -35 °C möglich.


So wie es jetzt aussieht zieht ein nächstes Tief ab Sonntag Richtung der westlicher Golf von Biskaya. An seiner Ostflanke wird mit eine südswestliche Höhenströmung immer mildere und auch feuchtere Luft über die Alpen nach Norden tranportiert. Vom Westen her setzen Niederschläge ein die anfangs bis in den Niederungen als Schnee fallen werden, Anfangs nächster Woche steigt die Schneefallgrenze bis 1800 a 2000 Meter. Nördlich des Alpenhauptkamms kommt der Fön auf und steigen die Tempeaturen bis 5 a 10 °C an.


GFS Dienstag 7 Dezmber,  milde südwestlicher Höhenströmung 
 

MeteoCentrale Scheiz Warnlagebericht von 13h30

ALLGEMEINE LAGE SCHWEIZ

Am Dienstag gelangt mit schwacher Bise relativ trockene Luft in die Schweiz. Vom Mittelmeer her nähert sich jedoch bereits das nächste Tiefdruckgebiet, im Vorfeld davon kommt auf Mittwoch stürmischer Südföhn in den Alpen auf.


WARNLAGE AKTUELL

REGEN UND SCHNEE

Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch bringt südlicher Höhenwind dichte Wolken Richtung Romandie sowie an die Alpensüdseite (Simplon, Tessin und Südbünden). Bis Donnerstagmorgen ist hier andauernder und zeitweise kräftiger Schneefall bis in die Niederungen zu erwarten. Dabei fallen verbreitet 10 bis 20 cm Neuschnee innerhalb von 24h, örtlich auch mehr. In den Bergen der Alpensüdseite kommen bis zu 50 cm Neuschnee zustande.
Am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag breitet sich der Schnee auf die restliche Schweiz aus, die Neuschneemengen liegen dann voraussichtlich meist zwischen 5 und 10 cm.


STURM

Mit steigendem Druckgradienten zwischen Alpensüd- und Alpennordseite kommt ab Dienstagnachmittag über den Alpen Südföhn auf, der in den Tälern mit Böen zwischen 70 und 90 km/h wehen kann, auf den Bergen sind Böen um 100 km/h möglich.


WARNLAGE AUSSICHTEN


Sturm
 
Schnee
Regen
Mittwoch
01.12.2010
bis Nachmittag stürmischer Südföhn über den Alpenim Westen und Süden verbreitet 10 bis 20 cm Neuschnee, auf den Bergen 30 bis 50 cm;
ab Mittwochabend in den übrigen Gebieten verbreitet 5 bis 10cm Neuschnee möglich
-
Donnerstag
02.12.2010
-abklingende Schneefälle-
Freitag
03.12.2010
---


MC, Alexander Giordano, 30.11.2010 13:46 Uhr 

Montag, 29. November 2010

Ab Mittwoch teils ergeibige Schneefälle

Mittwoch neuer Schnee

Am Dienstagabend nähern sich vom Westen die Fronten eines Tiefs welches voraussichtlich über die Alpen ziehen wird. Von West nach Ost wird der Schneefall weiter über die Alpen ausgreifen. Am Donnerstag beruhigt sich die Lage unter zunhemender Hochdruckeinfluss.

Schneetief  am Mittwoch


 Mehr Schnee ab Sonntag
Am Sonntag nähern sich aus dem Westen neue Störungen und anfangs nächster Woche setzen vom Westen her  erneut andauernde und intensive  Schneefälle ein. Die genaue Entwicklung ab Sonntag is noch unsicher und stark abhängig von genauer Kurs der Stöungen.

weitere Störungen mit Schnee folgen ab Sonntag



Wetter MeteoCentrale mit Warnlage

Von Sonntagnacht bis Montagmittag schneite es nördlich der Alpen verbreitet und örtlich auch kräftiger.

Neuschneehöhen 7 Uhr:
Ortcm
Grimselpass15
Maloja/Maloggia12
Pontresina11
Arosa10
Ulrichen10
Meiringen10
Intschi-Arnisee8
Lenzerheide8
Saentis8
Chateau-d'Oex8
Fribourg-Posieux8
Andermatt7
Sta. Maria7
Gstaad-Grund7
Schwaebrig/Gais7

In der Nacht auf Mittwoch bringen südliche Winde dichte Wolken an die Alpensüdseite und bis Donnerstagmittag ist andauernder und zeitweise auch kräftiger Schneefall bis in die Niederungen möglich. Dabei sind an den Hauptalpen 20 bis 30 cm, im Südtessin 10 bis 20 cm Neuschnee innerst 24h möglich. In den Bergen fallen bis zum Mittag vermutlich 40 bis 60 cm Neuschnee (36h), lokal sind auch mehr möglich.

STURM

Mit steigendem Druckgradienten zwischen Alpensüd- und Alpennordseite bildet sich auf Mittwoch Südföhn aus, der in den Tälern mit Böen zwischen 70 und 90 km/h wehen kann, auf den Bergen sind Böen um 100 km/h möglich.


WARNLAGE AUSSICHTEN


Sturm
 
Schnee
Regen
Dienstag
30.11.2010
ab abends/nachts stürmischer Südföhn über den Alpen--
Mittwoch
01.12.2010
bis Nachmittag stürmischer Südföhn über den Alpenim Süden verbreitet 20 bis 30 cm Neuschnee, auf den Bergen 30 bis 50 cm-
Donnerstag
02.12.2010
-Bis Mittag Schneefall im Süden-

Donnerstag, 25. November 2010

Kalt mit zeitweilige Schneefälle

Nach sonnigen Start nimmt die Bewölkung in Oberwallis weiter zu und Heuteabend und in der Nacht könnte auch in etwas Schnee fallen. Mehr Schnee und wohl möglich viel Schnee stehen von Sonntag bis Dienstag auf dem Wetterprogramm. Vor allem ein Teif welches Sonntag via das Seegebiet nördlich von Korsika Richtung Österreich (Montag) und Polen zieht (Dienstag) (Vb-Lage) könnte viel Niederschlag bringen. Bevorzugt dann sind die Südöstliche und östliche Alpen. Ein weiteres Schneetief folgt am Dienstag, dieses Tief zeiht voraussichtlich über die Alpen Richtung Osten.

Abhängig von die genaue Entwicklungen und Zugbahn sind grössere Neuschneemengen in den Alpen warscheinlich. Anfangs nächste Woche steigen die Temperaturen vorübergehend estwas an. Ab Mitte der Woche strömt dann vom Norden her erneut Kaltluft über die Alpen hinaus.


GFS mit Schneetief am Sonntag




 und nachfolgend Schneetief 2 am Dienstag



MeteoSchweiz von 12h50

ALLGEMEINE LAGE SCHWEIZ

Das Tief bei Polen bestimmt weiterhin mit feuchter und kalter Luft das Wetter in ganz Mitteleuropa. Nach kurzer Beruhigung und leichter Föhnphase am Donnerstag erreicht uns auf Freitag ein weiterer Schwall feuchte Polarluft aus Nordwesten.

REGEN UND SCHNEE

Ab Donnerstagnachmittag und Abend erreicht uns kalte und feuchte Polarluft aus West/Nordwest. Am Nachmittag gibt es über dem Jura vereinzelt, am Abend verbreitet Schneefall. In der Nacht breitet sich der Schneefall nach Osten aus und klingt in der Nacht auf Samstag von West nach Ost langsam ab. Am meisten Neuschnee ist im Jura sowie entlang der Voralpen zu erwarten. Die Schneefallgrenze liegt am Donnerstagabend noch bei rund 400/500m, sinkt aber relativ rasch bis in tiefste Lagen.

Zwischen Donnerstagabend und Freitagabend sind folgende Neuschneemengen möglich:
Jura und Voralpen: 10 bis 20 cm, örtlich auch mehr
Zentrales und östliches Mittelland: 5 bis 10 cm
westliches Mittelland: die Warnschwellen werden möglicherweise nicht erreicht, 1 bis 5 cm sind möglich


WARNLAGE AUSSICHTEN


Sturm
 
Schnee
Regen
Freitag
26.11.2010
-Alpennordseite: bis am Abend örtlich mehr als 5cm Neuschnee bis in tiefe Lagen, Alpennordhang bis am Abend teils 10 bis 20 cm möglich-
Samstag
27.11.2010
-Ab Abend bis Sonntagmorgen im Westen und Süden mehr als 5 cm in 12 Stunden möglich-
Sonntag
28.11.2010
-im Westen bis am frühen Morgen teils Schneefall, im Süden oberhalb von 500/700m bis am Abend lokal mehr als 10 cm in 12 Stunden möglich-


Dienstag, 23. November 2010

Weiterer Temperaturrückgang

Kältere und auch trockener Luft hat  in der Nacht das Oberwallis erreicht. Schneefall gab es nur wenig. So registrierte Ulrichen gerade mal 4 cm Neuschnee. In den nächsten Tage gehen die Temperaturen weiter zurück, abgesehen von ein Paar verirrte Flocken bleibt es trocken. Neuer Schnee ist ab Freitag zu erwarten. Die genaue Entwicklung ist jedoch noch unsicher und stark abhängig vom Zugbahn diverse Störungen.

Anfangs nächster Woche befindet die Schweiz sich  in der Nähe einer Luftmassengrenze welcher kalter Arktischer Luft im Westen von sehr milde feuchtgie Luftmassen im  Süden und Osten trennt. Im Grenzbereich diese zwei Luftmassen könnte es vom Süden und Südwesten aus zu kräftige  Niederschläge kommen die aus heutiger Sicht als Schnee fallen dürften. (Karte)








Bericht MeteoCentraleSchweiz


Um ein Tief mit Zentrum über Polen fliesst feuchte und zunehmend kalte Luft in den Norden der Schweiz. Der Süden bleibt im Schutz der Alpen wetterbegünstigt.





Seit dem frühen Montagmorgen fällt mit Schwerpunkt entlang der nördlichen Voralpen Niederschlag, wobei die Schneefallgrenze bei 700 bis 900m lag, bevor diese Montagnacht auf rund 500m gesunken ist. Im Laufe vom Dienstag sinkt die Schneefallgrenze noch weiter, Dienstagabend sind einzelne Schneeflocken bis in tiefste Lagen im Mittelland möglich - allerdings sind die Mengen dann nicht mehr allzu gross.

Alpennordhang und höher gelegene Regionen im Mittelland: In Summe kommen bis Dienstagabend zwischen 500 bis 800m 1-4 cm Neuschnee, oberhalb von 800m 5-20cm Neuschnee, in den Bergen auch mehr zusammen. Warnwürdige Mengen sind nicht mehr zu erwarten.

>> Liste Gesamtschneehöhe <<

Neuschneehöhe 23.11.2010 07 Uhr:

Ort
cm
Grimselpass1980m23
Adelboden1320m21
Schwaebrig/Gais1151m14
Arosa1840m14
Saentis2490m12
Lenzerheide1485m11
Andermatt1442m10
Saas/Praettigau1000m10
Elm965m9
Grand St. Bernard2472m6
Wolfhalden-Schoenenbuehl782m6
Oberthal (BE)850m5
Evolene1825m4
Ulrichen1345m4
Blatten (Loetschen)1535m4
St. Gallen779m3
Langnau im Emmental755m3
Einsiedeln910m2
Sta. Maria1390m2
Gstaad-Grund1085m2
Unteraegeri736m2
La Chaux-de-Fonds1019m2
Disentis1190m1
Salen-Reutenen702m1
Titterten669m1
Pfaeffikon-Seegraeben561m<1


STURM

Derzeit sind keine Warnungen aktiv.


WARNLAGE AUSSICHTEN


Sturm
 
Schnee
Regen
Mittwoch
24.11.2010
---
Donnerstag
25.11.2010
-ab Mittag Westschweiz: lokal mehr als 5 cm Neuschnee in 12h bis in tiefe Lagen möglich-
Freitag
26.11.2010
-Alpennordseite: örtlich mehr als 5cm Neuschnee in 12h bis in tiefe Lagen möglich-


Quelle MeteoCentraleSchweiz; Michael Bacher, 23.11.2010 11:25 Uhr

Montag, 22. November 2010

Was bestimmt unser Winterwetter?

Was bestimmt unser Winterwetter?  Teil 2

Jetzt, so kurz vor dem meteorologischen Winteranfang am 1. Dezember, wollen wir es wissen. Wissen, wie der Winter 2010/11 wird! Eine erste Einschätzung zum kommenden Winterwetter gab es vor 14 Tagen an dieser Stelle. Sie finden diesen Beitrag weiterhin unter www.metheo.ethz.ch. Der Fokus lag bei dieser ersten Einschätzung auf zwei dominierenden Strömungsmustern, die in den kommenden Monaten entscheidend sein werden. Das eine heisst Arktische Oszillation, das andere Südliche Oszillation (El Niño und La Niña). Doch bestimmen sie alleine das diesjährige europäische Winterwetter? Erst letztlich fragte mich jemand, was nun eigentlich mit der Sonne sei? „Immer noch nicht in Takt?“ wollte er wissen. Hinzu kam die Frage nach dem Golfstrom. Er habe gehört, der werde immer schwächer. Und die Vulkanausbrüche. Bestimmen sie nicht auch unser Winterwetter? Es ginge Stunden, um all diese spannenden Fragen zu beantworten. Doch auch meine Kurzantwort vermochte ihn zu befriedigen.


Sonne, Golfstrom und VulkanausbrücheErst mal zur Sonne: Die Solaraktivität ist nach wie vor sehr schwach. Die Sonne ist weiterhin im Schlaf, obwohl es in den letzten Monaten einige Sonnenflecken mehr gab als noch vor einem Jahr, was auf höhere Aktivität schliessen lässt. Grossen Einfluss nimmt die Sonne aber nicht auf unser Winterwetter. Es gibt dazu widersprüchliche Theorien in die kalte und in die warme Richtung.
Thema Golfstrom: Dieser hat sich in der letzten Zeit noch nie aussergewöhnlich verhalten! Nach wie vor transportiert er Warmwasser in den Nordostatlantik. Das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben. Die atmosphärische Strömung über dem Nordatlantik – also der Westwind – ist viel wichtiger für unser Wetter. Im Winter entscheidet der Westwind, ob es eine kalte oder warme Jahreszeit gibt. Weht er und bringt er milde Atlantikluft nach Europa, so haben wir einen Mildwinter. Flaut er ab, dann stösst die Kaltluft aus Osten nach Europa vor und wir erleben einen Kaltwinter. Wenn man weiss, wie sich der Westwind in den kommenden Monaten verhält, weiss man wie der Winter wird. Nur weiss das niemand so genau!
Zu den Vulkanausbrüchen: Dieses Jahr gab es zwei Vulkanausbrüche, die gross in den Medien behandelt wurden. Zum einen der Ausbruch des Eyjafjallajökull auf Island im April und zum anderen die Eruption des Merapi auf Indonesien im November. Beide Vulkanausbrüche werden unser Winterwetter aber kaum beeinflussen. Damit ein Vulkan nämlich wetter- oder sogar klimaaktiv wird, muss seine Aschewolke mindestens bis in eine Höhe von 15 bis 20 Kilometer geschossen werden. Also bis in die Stratosphäre, dort kann sie aufgrund des fehlenden Wasserdampfes nicht ausgewaschen werden und bleibt über lange Zeit vorhanden. Nur so wirken die vom Vulkan ausgestossenen Schwefelpartikel kühlend und könnten unser Winterwetter eisigkalt machen. Die Aschewolken der Vulkansaubrüche dieses Jahres reichten aber nur bis etwa 10 Kilometer Höhe. Bei den nächsten Niederschlägen werden die Partikel so aus der Luft gewaschen und der Vulkan ist nicht wetteraktiv.
 

Der erste Schnee?Zu einem richtigen Winter gehört für uns aber immer auch Schnee. Der „normale“ Termin für den ersten Schnee in Zürich ist denn auch der 22. November! Jedes dritte Jahr fällt das himmlische Weiss vor dem 12. November zum ersten Mal. Im Schnitt alle drei Jahre gibt es die ersten Flocken aber erst nach dem 2. Dezember. In dieser Woche klopft der erste Wintergruss an. Wenn in diesen Tagen die ersten Flocken fallen und Fröste ins Land ziehen, so hält sich Frau Holle heuer an den langjährigen Zeitplan.


Quelle:http://www.metheo.ethz.ch/

Mittwoch, 17. November 2010

Ergiebiger Schneefall in den Bergen

Montagabend fing es in Oberwallis an zu Regnen und noch während des späten Abends schneite es bis 1000M. Durch weitere Niederschläge und Niederschlagsabkühlung sank die Schneefallgrenze bis am frühen Dienstag Morgen bis im Talgrund und gab es auch in Brig (680M) wenige centimeter "Pflotschschnee". Unter Einfluss eines Genuatiefs schneite es vor allem in den centrale (Süd)alpen teils intensiv und lokal fiel 40 bis 50 cm Neuscchnee. Am meisten Schnee gab  es Gestern unter Einfluss des Genuatiefs (retour d'est) in den französischen  Alpen , lokal  fielen dort 60 bis 80 cm Neuschnee.


Neuschnee Schweiz


Webcam tief verschneites Arosa Heutemorgen

Diese Woche wird sich gross wenig am Wetter ändern. Es bleibt leicht unbeständig mit vor allem Heute in den Bergen Sonne. Am Wochenende kommt nochmals leichter Südföhn auf. Im Süden wird es zunehmend nass. 
Anfangs nächster Woche wird mit eine nordöstliche Höhentrömung zunehmend arktischer Kaltluft bis  weit nach Süden transportiert.  In den Alpen wird es markant kälter mit Temperaturen die kaum noch über den Gefrierpunkt ansteigen werden. Im T850 hPA Bereich ( Temperaturen in circa 1500 Meter Höhe) gehts runter bis auf - 6 a  - 9°C.

850 hPa temperatur Abweichung vom 30 jähr. Mittel für den 26 November





Unterstehend noch ein Artikel vom  MeteoSchweiz zum gestrigen Schnee     


Eine Kaltfront hat die Schweiz im Verlauf der Nacht auf Dienstag 16. November mit ihrem Niederschlagsfeld erfasst. In der eingeflossenen Polarluft sowie als Folge ausgeprägter Niederschlagsabkühlung ist die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen abgesunken - dies nur zwei Tage nachdem die Höchsttemperatur im Norden verbreitet fast 20°C betrug! In den Bergen brachte der neuerliche Wintereinbruch Neuschneemengen von rund einem halben Meter. Eine Übersicht über die von den Beobachtern der MeteoSchweiz und des SLF gemessenen Schneehöhen vom Dienstagmorgen ist in Form einer Zwischenbilanz in Abbildung 1 dargestellt.

Abb 1: Schneemessungen der Beobachterstationen des SLF und der MeteoSchweiz vom Dienstagmorgen, 16. November 2010, 06 UTC. Links 24-stündige Neuschneehöhe, rechts Gesamtschneehöhe.
Abb 1: Schneemessungen der Beobachterstationen des SLF und der MeteoSchweiz vom Dienstagmorgen, 16. November 2010, 06 UTC. Links 24-stündige Neuschneehöhe, rechts Gesamtschneehöhe.
WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLFgross.gif, 45 KB
Seit Montagabend sind in den Berggebieten entlang dem Alpenhauptkamm vom Simplon- über das Gotthardgebiet und den Rheinwald bis zur Bernina oberhalb von 1500 bis 2000 m gut 30 cm Neuschnee gemessen worden. Die höher gelegenen automatische Messstationen registrierten sogar gut einen halben Meter Neuschnee im selben Zeitraum (nicht gezeigt, siehe auch aktuelle Messungen des SLF). Im übrigen Alpenbogen, den angrenzenden zentralen und östlichen Voralpen und auch im Jura fielen 5 bis 15 cm. Die Niederschläge dauern vor allem in den Alpen und im Süden noch bis Dienstagabend an, jedoch mit geringerer Intensität. Im Verlauf der Nacht auf Mittwoch klingen die Niederschläge aus.

Niederschlagsabkühlung lässt Schneefallgrenze bis in die Niederungen absinken

Insbesondere in der Zentralschweiz und im Berner Oberland ist die Schneefallgrenze im Verlauf des frühen Morgens vorübergehend bis in die Niederungen abgesunken, der Schnee hat am Dienstagmorgen vorübergehend am Boden angesetzt. In der zweiten Tageshälfte pendelte sich die Schneefallgrenze im Norden bei 500 bis 800 Metern ein, im Süden lag sie bei 1200 bis 1600 Metern. Einige Bildimpressionen des aktuellen Wintereinbruchs sind in der rechten Spalte des Beitrages zusammengestellt.

Abb. 2: Vertikalprofile der Temperatur (blau-grün), Taupunkt (rot im Hintergrund) anhand Messstationen auf verschiedenen Höhen in der Region Zürich am Dienstagmorgen 16. November 2010 um 07:30 Uhr Lokalzeit.
Abb. 2: Vertikalprofile der Temperatur (blau-grün), Taupunkt (rot im Hintergrund) anhand Messstationen auf verschiedenen Höhen in der Region Zürich am Dienstagmorgen 16. November 2010 um 07:30 Uhr Lokalzeit.
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Abb. 3: Luftdruck (Isobaren), Bodenwind (Windfiedern) und 2m Temperatur (Zahlen) um 06 UTC (07:00 Uhr Lokalzeit).
Abb. 3: Luftdruck (Isobaren), Bodenwind (Windfiedern) und 2m Temperatur (Zahlen) um 06 UTC (07:00 Uhr Lokalzeit).
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Verantwortlich für dieses markante Absinken der Schneefallgrenze war einerseits die einfliessende Kaltluft auf der Rückseite der Front, andererseits aber auch die anhaltenden Niederschläge und die damit verbundene Abkühlung des Luftkörpers in den die Niederschläge fallen. Aus grosser Höhe fallen Schneeflocken in darunterliegende, zu Beginn noch relativ warme Luftschichten und schmelzen dabei. Dieser Schmelzprozess benötigt Energie, welche der umgebenden Luftmasse entzogen wird und letztere früher oder später auf null Grad abkühlt. Dieser Prozess setzt sich im Falle von länger andauernden, mässigen Niederschlägen in immer tiefere Bereiche fort. Im Idealfall stellt sich mit der Zeit ein vertikal einheitlicher Temperaturverlauf um 0°C und Schneefall bis zum Boden ein (Nullgrad-Isothermie). Der Prozess läuft insbesondere bei geringen Windgeschwindigkeit sehr effizient und rasch ab (meist in einem Zeitraum von wenigen Stunden). Diese Randbedingungen sind wiederum in den abgeschlossenen Talkammern in den Alpen häufiger gegeben, als im Flachland.

Am frühen Dienstagmorgen wirkte die Niederschlagsakühlung vorübergehend auch in der Region Zürich: im vertikalen Temperaturprofil von 07:30 Uhr in Abbildung 2 ist eine isotherme Luftschicht mit 0°C zwischen 500 und 1000 Metern erkennbar. Zu diesem Zeitpunkt fiel an der Station Zürich-MeteoSchweiz auf gut 500 Metern Höhe vorübergehend Nassschnee. Die Gebiete mit der ausgeprägtesten Niederschlagsabkühlung widerspiegelten sich auch in der kleinräumigen Druckverteilung: in der Zentralschweiz, wo die Schneefallgrenze während längerer Zeit auf 400 bis 600 Meter verharrte, lagerte die kälteste und damit auch spezifisch schwerste Luft (Temperatur um 0°C). Das Druckmuster in Abbildung 3 zeigt in diesen Gebieten folglich ein kleinräumiges Hoch. In der Westschweiz, am Nordrand der Schweiz und auch in den Regionen Bündner Herrschaft und Sarganserland verhinderte der Wind eine ausgeprägte Niederschlagsabkühlung, die Temperatur betrug hier rund 5 Grad und es fiel Regen anstatt Schnee.

Wann kommt in der Regel der erste Schnee?

Der Beginn des eigentlichen Winters wird gefühlsmässig oft mit dem ersten messbaren Schnee (1 cm oder mehr) in Verbindung gebracht. Das ist dann der Fall, wenn sich die Landschaft erstmals im winterlich weissen Kleid zeigt. Dieser erste messbare Schnee darf aber nicht mit dem ersten Schneefall gleichgesetzt werden, denn Schneefälle ohne Schneedecke können sich vielfach schon wesentlich früher ereignen.

Im Flachland fällt der erste messbare Schnee naturgemäss später als in der Höhe. Im zentralen Flachland wird es im Durchschnitt im letzten Novemberdrittel erstmals weiss, in den Tieflagen der West und Nordwestschweiz um die ersten Dezembertage. In den Niederungen der Südschweiz lässt der erste Schnee im Schnitt sogar bis Weihnachten auf sich warten.

Tabelle 1: Termin des ersten messbaren Schnees (1 cm oder mehr) und seine Schwankungen für ausgewählte Messstationen verschiedener Höhenlagen im Alpenquerprofil. Die Analyse bezieht sich auf die Periode 1931-2009, aus welcher eine grössere Anzahl von Schneemessreihen verfügbar ist.
Tabelle 1: Termin des ersten messbaren Schnees (1 cm oder mehr) und seine Schwankungen für ausgewählte Messstationen verschiedener Höhenlagen im Alpenquerprofil. Die Analyse bezieht sich auf die Periode 1931-2009, aus welcher eine grössere Anzahl von Schneemessreihen verfügbar ist.
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Der Termin des ersten messbaren Schnees ist massgeblich von der aktuellen Wetterlage abhängig und damit bis zu einem gewissen Grad auch zufällig. Im Flachland der Alpennordseite stammen die frühesten Termine aus dem letzten Oktoberdrittel, bezogen auf die Periode 1931-2009 (Abbildung 4). In weiter zurückliegenden Jahren ist der erste messbare Schnee aber schon bedeutend früher beobachtet worden. So lagen zum Beispiel an der Messstation Zürich am 28. September 1885 9 cm Schnee (Annalen der Schweizerischen Meteorologischen Centralanstalt, 1885).

Abb. 4: Jährlicher Termin des ersten messbaren Schnees in Zürich der Periode 1931-2008. Das Datum ist wie folgt zu lesen: Das Jahr 2010 entspricht dem Winter 2009/2010. Der Termin des ersten messbaren Schnees ist jeweils als Tag im Jahr ab dem 1. Januar dargestellt. Der Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember entspricht somit dem Tag 335 (rote Linie). Fällt der erste Schnee erst nach dem 31. Dezember, also im folgenden Kalenderjahr, so werden die Tage des neuen Jahrs addiert. Dadurch ergeben sich Zahlen grösser 365 bzw. 366 in einem Schaltjahr (grau schattierte Fläche).
Abb. 4: Jährlicher Termin des ersten messbaren Schnees in Zürich der Periode 1931-2008. Das Datum ist wie folgt zu lesen: Das Jahr 2010 entspricht dem Winter 2009/2010. Der Termin des ersten messbaren Schnees ist jeweils als Tag im Jahr ab dem 1. Januar dargestellt. Der Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember entspricht somit dem Tag 335 (rote Linie). Fällt der erste Schnee erst nach dem 31. Dezember, also im folgenden Kalenderjahr, so werden die Tage des neuen Jahrs addiert. Dadurch ergeben sich Zahlen grösser 365 bzw. 366 in einem Schaltjahr (grau schattierte Fläche).
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Quelle: MeteoSchweiz / Marco Stoll, Stephan Bader, Thomas Schlegel


Montag, 15. November 2010

Intensiver Regen und Schnee

Allgemeine Wetterlage und Warnlagebericht Schweiz

Das Tiefdruckgebiet über Nord- und Westeuropa greift nach Süden aus. Die Südföhnlage neigt sich am Montag dem Ende entgegen, aus West/Nordwest zieht bis Dienstag eine Kaltfront an die Alpen. Isobarenkarte Europa

 WARNLAGE AKTUELL

REGEN UND SCHNEE

Regen: Die Niederschläge im Süden verstärken sich am Montag. Bis am Dienstagnachmittag sind zwischen Simplongebiet/Obergoms, dem Tessin und den Südbündner Tälern 50 bis 90 l/m² innert 48 Stunden zu erwarten, im Vallemaggia und Locarnese werden lokal bis 100 l/m² erwartet. Mit einer Kaltfront wird es auch auf der Alpennordseite ab Montagabend zunehmend nass. Dabei kann es besonders in der Zentral- und Ostschweiz (lokal auch im Raum Basel) zu teils kräftigen Regengüssen kommen und bis Dienstgabend sind 20 bis 35 l/m² möglich, lokal auch mehr. Schnee: Mit der Kaltfront erreicht uns ab Montagnachmittag kalte Meeresluft. Zunächst ist der Jura von der Abkühlung betroffen, hier sinkt die Schneefallgrenze (bis zum Abend) bis auf rund 1000m ab. Im Norden liegt die Schneefallgrenze am Montagabend noch bei rund 1700/2000m, im Süden bei rund 2200m. In der Nacht auf Dienstag fällt sie dann aber auch hier relativ rasch ab und so ist ab Dienstagmorgen im Norden mit Schnee bis unter 1000m (tagsüber auch Flocken bis 700m möglich), auf der Alpensüdseite mit Schneefall bis gegen 1200/1400m zu rechnen. Am meisten Neuschnee wird zwischen dem Obergoms, den Tessiner Bergen und Süd- und Mittelbünden erwartet. Bis Dienstagabend werden hier ab einer Höhe von 2000m rund 40 bis 70 cm, ab 1400m rund 30-60 cm Neuschnee erwartet, lokal auch mehr. Auf der Alpennordseite, zwischen Berner Oberland und Alpstein, sind bis Dienstagabend ab einer Höhe von rund 1000 bis 1300m 20 bis 40 cm Neuschnee in 24 Stunden möglich.

STURM

Über den Bergen weht am Montag teils stürmischer Südwind. Auf den Gipfeln sind Böen von über 100 km/h zu erwarten. In den Tälern lässt der Föhn immer mehr nach und überschreitet unsere Warngrenze kaum mehr.

WARNLAGE AUSSICHTEN


Sturm
 
Schnee
Regen
Dienstag
16.11.2010
-Alpenraum und Süden: bis am Abend oberhalb von 1400m 30 bis 60 cm möglich; Alpennordseite: bis am Abend oberhalb von 1000m 20 bis 40 cm möglichStarkregen zwischen Simplon, Tessin und Südbünden;
teils kräftiger und anhaltender Regen in Zentral- und Ostschweiz möglich
Mittwoch
17.11.2010
---
Donnerstag
18.11.2010
---
Quelle: MeteoCentraleSchweiz-Unwettercentrale, 06h30

Sonntag, 14. November 2010

Stürmischer Herbst und die vielen Facetten des Föhns

Heftige Herbststürme und kräftiger Föhn fegen in den kommenden Tagen über Teile der Schweiz hinweg. Während die Zugbahn und die Auswirkungen grosser Stürme gut erkennbar sind, sagt man dem Föhn nach, dass er immer wieder Meteorologen austrickst und die Wetterprognosen unsicher macht.


Föhn eines der am besten erforschten Wetterphänome
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann die wissenschaftliche Betrachtung des Föhns. Die ersten Untersuchungen konzentrierten sich auf den Südföhn, insbesondere in den Regionen des Wallis, des Berner Oberlandes, des Reusstals (Altdorf) und des Inntals (Innsbruck), sowie des Salzkammerguts. Die Erkenntnisse aus mehr als 150 Jahren wissenschaftlicher Föhnforschung haben nun nahezu alle Geheimnisse dieses Wetterphänomens gelüftet.

Beginnende Föhnlage
Tiefdruckwirbel

Eigenschaften des Föhns 
Föhn löst hohe Windgeschwindigkeiten aus, dies geschieht durch herabstürzen und kanalisieren der Luft in den Tälern. Die Föhnluft kommt aus grösserer Höhe, wo die absolute Feuchte gering ist, somit transportiert sie recht trockenere Luft in die Täler. Die relative Luftfeuchtigkeit sinkt gegen 30 Prozent, gelegentlich werden sogar Werte von nur 10 Prozent gemessen.
Föhnsturm am Urnersee
Föhnsturm

Typische WolkenformenBei Föhn gibt es eine grosse Vielfalt von Wolkenformen zu sehen. Im Luv ( Alpensüdhang) befindet sich ein Kaltluftsee der etwa bis Kammhöhe reicht. Darüber, an der Grenze zur wärmeren Luft, entstehen je nach Feuchteangebote mehr oder weniger dicke Schichtwolken. Nach Überqueren des Alpenhauptkammes strebt die Luft nach unten und die Schichtwolken lösen sich auf. Es ist ein Wolkenwall, die sogenannte Föhnmauer, zu sehen.
Föhnfische: Durch die ablenkende Wirkung der Alpen gerät die Luftströmung in Schwingung, es entstehen Schwerewellen. In ihrem aufsteigenden Bereich bilden sich häufig linsenförmige Wolken, Altocumulus lenticularis, sie sind das typische Wahrzeichen des Föhns.

Anzeichen für Föhn
Föhnmauer

Föhnschema
Im Luv der Alpen liegt (über der Poebene) eine stabile Kaltluftschicht, die meist bis knapp an den Alpenhauptkamm heran reicht. Oberhalb des Kammniveaus befindet sich (potentiell) wärmere Föhnluft, sie sinkt auf der Leeseite ab. In der Abbildung ist die stabile Kaltluftschicht auf der Luvseite des Gebirges zu sehen, sie ist von der Föhninversion begrenzt. Oberhalb des Kammniveaus liegt die potentiell wärmere Föhnluft. Eingezeichnet sind Isentropen, Linien gleicher (potentieller) Temperatur, anhand derer die Föhnströmung verfolgt werden kann. Luft die aus potentiell wärmeren Schichten stammt, sinkt auf der Leeseite ab. Hier liegt oft ein "Kaltluftsee", der von der Föhnströmung nicht ausgeräumt wird. Die Gebirgsüberströmung verursacht einen "hydraulischen Sprung". Dieser Effekt vermag nur am Gebirgsrand die Kaltluft zu verdrängen - stromabwärts hingegen wird die stabile Lufschicht zum Schwingen angeregt und es entstehen die sogennnanten Leewellen.
Hochreichender Föhn: bei hochreichendem Föhn hat der geostrophische Wind (Balance zwischen Druckgradienkraft und der Corioliskraft) bis in die mittlere und obere Troposphäre eine Komponente, die senkrecht zum Gebirge weisst. (Mayr and Gohm 1998). In diesem Fall strömt die Luft nicht nur durch die Einschnitte im Gebirge nach Norden, sondern sinkt auch aus Niveaus weit oberhalb des Hauptkammes in die Täler ab.
Seichter Föhn: er wird hydrostatisch, durch Temperaturgegensätze zwischen Luv und Lee, ausgelöst (Gewichtsunterschied von kalter und warmer Luft). Die Strömung über den Gebirgskämmen erfolgt nicht , wie bei hochreichendem Föhn senkrecht zum Gebirge, sondern parallel dazu. Die Luft fliesst dabei durch die Einschnitte im Gebirge ("gap flow"). Im Lee verhindert der Kaltluftsee meist den Durchbruch des Föhns bis in die Täler. Da die Luft aus niedrigerer Höhen absteigt, ist die (trockenadiabatische) Erwärmung auf der Leeseite bei seichtem Föhn, gegenüber hochreichendem Föhn, deutlich geringer (Vergeiner 1975).

Südföhn
Föhnschema

Südföhnhäufigkeit in der Schweiz
Im Frühling hat der Föhn Hauptsaison. Im langjährigen Schnitt kommt er von März bis Mai an 25 bis 30 Tagen in`s Reuss- und in`s Rheintal durch. Im Herbst, von September bis November, ist hier immerhin noch mit 15 bis 20 Föhntagen zu rechnen. Aber auch im Winter (Dezember bis Februar) tritt häufig Föhn auf. In Bad Ragaz an rund 23 Tagen, in Guttannen sogar an mehr als 30 Tagen. Die Föhnhäufigkeit nimmt von den Inneralpinen Tälern zum Alpenrand hin kontinuierlich ab. Es gibt natürlich von Jahr zu Jahr grosse Unterschiede in der Föhnhäufigkeit. Ursache dafür sind die Schwankungen der Strömungsmuster über dem Atlantik und Europa. Aus der langen Föhnreihe von Altdorf (seit 1864) ist ersichtlich, dass gelegentlich sogar einhundert oder mehr Föhntage möglich sind. Im Jahr 1955 wurde an dieser Station hingegen nur an 27 Tagen Föhn beobachtet. ((Gutermann)

Quelle;  SF METEO (Peter Pöschl,)

Samstag, 13. November 2010

Föhniger Sonntag, ab Montag Föhnende und Temperaturrückgang

Immer wieder interessant zum lesen die synoptsiche Übersicht vom Deutschen Wetterdienst  in Offenbach, ich werde Sie per Gelegenheit hier öfters reinstellen.


Synoptische Übersicht - Mittelfrist 

Nach Kaltfrontpassage am Dienstag deutlicher Rückgang der
Temperaturen. Dann Übergang zu einer Troglage mit der
Möglichkeit einer Vb-ähnlichen Entwicklung um die Wochenmitte.
In den anderen Regionen wechselhaft mit Temperaturen um den
Normalwert.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 20.11.10

Als sicher kann gelten, dass die derzeitige zyklonale Westlage
noch im Kurzfristzeitraum zu Ende gehen wird. Betrachtet man
die Druckverteilung im Bodenniveau über Europa zum Ende der
kommenden Woche, so fallen zwei dominante Systeme ins Auge,
nämlich ein gut ausgeprägtes Hoch über Westrussland, dem ein
wenig strukturierter Tiefkomplex gegenüber steht. Letzterer
überdeckt weite Teile des Nord- und Ostatlantiks, sowie
Westeuropa und das Mittelmeer.
Wenn im meteorologischen Spätherbst blockierende Antizyklonen
über Osteuropa in Erscheinung treten, muss man immer die
Möglichkeit einkalkulieren, dass an deren Rand von Osten oder
Südosten her Kaltluft nach Mitteleuropa vordringt. Nach den
aktuellen Ergebnissen sieht es allerdings noch nicht danach
aus, dass die Blockierungswirkung des zu erwartenden Hochs
ausreichen wird, um das Vordringen von Teiltiefs aus dem
Bereich des Atlantiktiefs nach Mitteleuropa und damit die
Versorgung mit milder Luft zu unterbinden. Betrachtet man die
Temperaturkurven für die nächsten 7 Tage, so ist zwar ein
signifikanter Rückgang zu verzeichnen; allerdings liegt das
Startniveau ungewöhnlich hoch, so dass man trotz des Rückgangs
nicht von einem markanten Kaltluftvorstoß reden kann.

Zu Beginn des Mittelfristzeitraums am Dienstag 00 UTC wird die
Kaltfront, deren Passage die Westlage beendet, bereits südlich
der Alpen erwartet. Durch die postfrontal stattfindende
Austrogung in der Höhe kommt über dem Golf von Genua eine
Zyklogenese in Gang. Nördlich davon baut sich hingegen in der
kälteren Luft eine von Portugal bis nach Schweden verlaufende
Hochdruckbrücke auf. Zwar kommt es aus diesem Tief heraus nicht
zu einer echten Vb-Entwicklung; die rinnenförmige Ausweitung
des Tiefs nach Nordosten reicht jedoch aus, um in Verbindung
mit der beschriebenen Hochdruckbrücke in den unteren Schichten
über dem Süden und Osten Deutschlands eine nordöstliche
Strömung in Gang zu setzen, der sich eine südliche
trogvorderseitige Höhenströmung überlagert. Dies bedeutet
Warmluftadvektion. Auf diese Weise gibt es dort länger
anhaltenden Regen.
Am Mittwoch baut sich dann zunächst über Fennoskandien ein
kräftiges Hoch auf und über ganz Mitteleuropa stellt sich auf
dessen Südflanke eine kräftige Ostströmung ein. Damit setzt
sich in der Tat bodennah kältere Luft zu uns in Bewegung.
Oberhalb der Grundschicht ist die von Osten kommende Luft aber
noch warm. Somit gibt es eine wolkenreiche Inversionslage. Das
Regengebiet vom Dienstag schwächt sich ab, weitet sich aber im
Zuge des beschriebenen Strömungswechsels noch etwas nach Westen
aus.
Am Donnerstag setzt sich dann das Tief über dem Mittelmeer -
wenn auch unter Abschwächung - doch auf Vb-ähnlicher Bahn in
Bewegung und das fennoskandische Hoch beginnt bereits, nach
Russland zurückzuweichen. Auf diese Weise kommt es am
Donnerstag vornehmlich über der Osthälfte Deutschlands
neuerlich zu Regenfällen. Durch die zwischenzeitliche Zufuhr
von Kaltluft kann der Regen in Höhenlagen in Schnee übergehen.
Am Freitag und Samstag zeigt sich über Mitteleuropa dann am
Boden eher eine flache Druckverteilung und in der Höhe ein
langwelliger Trog, der ganz West- und Mitteleuropa überdeckt.
Dies bedeutet wolkiges Wetter mit gelegentlichem Regen bei
wenig geändertem Temperaturniveau.
Verfolgt man die Entwicklung weiter bis Tag 10 (23.11.), so
zeigen die aktuellen Prognosen von ECM einen Tiefkomplex, der
sich von Südwest- und Südeuropa nach Mitteleuropa ausweitet,
während sich über dem gesamten Nordatlantik und Nordeuropa eine
Hochdruckzone aufbaut. Dies bedeutet dann zwar einen
Kaltluftvorstoß von Osten her, aber zunächst nur in den
Bereichen nördlich von uns. Tendenziell weist auch GFS in diese
Richtung, die Strukturen treten aber weniger deutlich in
Erscheinung als bei ECM.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Beim Vergleich mit den Vorläufen zeigt sich, dass die Prognose
des Zusammenspiels der beiden beschriebenen Drucksysteme eine
große Varianz aufweist. Im gestrigen 12-UTC-Lauf wurde sowohl
das Hoch im Osten als auch das Tief im Westen deutlich stärker
modelliert. Dies lief auf eine eher milde zyklonale Südlage
hinaus. Auch weiter zurückliegende Läufe haben das Hoch im
Norden bzw. Osten nicht so stark betont und setzten eher auf
von Tiefs über Mittel- und Westeuropa geprägtes milderes
Wetter. Die Konsistenzbetrachtung zeigt somit, dass die
Prognose derzeit unsicher ist. Da der heutige Lauf mehr oder
weniger einen Mittelweg beschreitet, ist das aber eine ganz
gute Basis.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen

Was die großräumige Veränderung des Strömungsmusters angeht,
gibt es keine Diskrepanzen, sehr wohl jedoch im Detail. Dies
betrifft vor allem die Entwicklung am Donnerstag. ECM schwächt
das auf Vb-ähnlicher Bahn ziehende Tief eher ab. Dieses Konzept
ist in etwa auch aus dem englischen Modell zu entnehmen. GFS
und GME zeigen ein abweichendes Konzept. Vor allem GME nimmt
sogar eine Vertiefung an und sagt das Tief auf dem Höhepunkt
seiner Entwicklung am Freitag früh mit einem Kerndruck von
weniger als 1004 hPa über der Odermündung vorher. Dies bedeutet
erheblich mehr Niederschläge und auch mehr Wind in den
östlichen Teilen Deutschlands. Da sich so zwei Lösungsvarianten
gegenüberstehen, empfiehlt sich ein Mittelweg.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen

Beim Clustering bzw. Tubing des EPS kommen die eben
beschriebenen Diskrepanzen nicht zum Ausdruck. Dies ist
nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass gerade einmal 4
Einzellösungen annähernd das GME-Konzept abbilden. Zieht man
die Rauchfahnen zu Rate, ergeben sich aus dem EPS doch einige
Charakterzüge der Entwicklung, die als gesichert gelten können.
Die Temperatur geht zurück, verharrt aber dann auf einem
Niveau, das noch nicht als winterlich zu bezeichnen ist. Die
Niederschlagssignale für den Süden am Dienstag sind eindeutig,
die Möglichkeit stärkerer Niederschläge am Donnerstag im Osten
wird angedeutet. Ab Tag 7 scheint die Tendenz zu Niederschlägen
deutlich abzunehmen.
Das EPS von NCEP liefert eine ähnliche Aussage.
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Wahrscheinlichkeiten fuer signifikante Wettererscheinungen

Hervorzuheben sind zunächst die Niederschläge. Dass am Dienstag
vor allem im Süden die Warnschwellen für Dauerregen
überschritten werden können, ist wahrscheinlich. Beim
Donnerstag ist im Osten dies noch mit einem Fragezeichen zu
versehen.
Der Wind spielt nicht mehr die Rolle wie im Kurzfristzeitraum.
Allerdings muss je nachdem, wie stark sich das Hoch im Norden
entwickeln wird, ab Wochenmitte im Norden mit starkem Ostwind
gerechnet werden.
Durch die Zufuhr von Kaltluft wird ab Wochenmitte außerdem
wieder leichter Nachtfrost möglich.
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Basis fuer Mittelfristvorhersage
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass der aktuelle ECM-Lauf
eine ganz gute Kompromisslösung darstellt. Die nach GFS und GME
am Donnerstag angebotene Variante wird in abgemilderter Form
berücksichtigt.
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Quelle; VBZ Offenbach

Freitag, 12. November 2010

"Carmen" eröffnet die Sturmsaison


Das Sturmtief "Carmen" mit Kern über Schottland eröffnete die diesjährige Herbst- und Wintersturmsaison auch in der Schweiz. Auf den Alpengipfeln erreichten die Winde mit Böenspitzen von 150 km/h zum Teil Orkanstärke. Die vom Atlantik zugeführte feuchte und milde Luftmasse brachte zudem teils ergiebige Niederschläge und die Schneefallgrenze stieg auf über 2000 Meter.

Winde in den Bergen stürmisch bis orkanartig

Mit Windspitzen von 150 km/h auf dem Säntis oder auf dem Jungfraujoch erreichten die Winde im Alpenraum zum Teil Orkanstärke. Auch über dem Jura oder den Voralpen wurden Böenspitzen von über 100 km/h gemessen, im Flachland zwischen 60 und 80 km/h (Abbildung 1). "Carmen" zeichnete sich also durch sehr hohe Windgeschwindigkeiten in mittleren Höhenlagen aus, in tieferen Lagen waren sie deutlich geringer. In Abbildung 2 ist das Windprofil über Payerne dargestellt. Am Boden lag die Windspitze bei 55 km/h, bereits in etwa 1000 m ü.M. wehte der Westwind aber bereits mit 90 km/h. Dass die Sturmwinde meist nicht bis in die tiefsten Lagen heruntergriffen, kann wie folgt erklärt werden: Die Zufuhr der Warmluft in der Höhe stabilisierte die Grundschicht und die Niederschläge dämpften zusätzlich den Wind. Zudem überquerte das Frontensystem von "Carmen" die Schweiz nahezu okkludiert und der Druckanstieg mit der Front war nicht sehr markant.

Windspitzen vom 11. und 12. November 2010 (in km/h)
Abbildung 1: Windspitzen vom 11. und 12. November 2010 in km/h.
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Windprofil über Payerne
Abbildung 2: Windprofil über Payerne. Die Windfiedern zeigen die mittleren Windgeschwindigkeiten bis in Höhen von ca. 7000 m ü.M. im Zeitraum zwischen dem 11. Nov. um 22 UTC und dem 12. Nov. um 08 UTC.
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Sturmereignisse dieser Kategorie sind nichts Aussergewöhnliches und kommen in der Regel mehrmals pro Jahr vor. Somit lagen die Messwerte auch weit unter den Rekordwerten. Auf dem Jungfraujoch beispielsweise stammt dieser aus dem Jahr 1998 und liegt bei 267 km/h, auf dem Säntis wurde der Höchstwert von 229 km/h mit dem Sturm "Vivian" 1990 erreicht.

Grosse Temperaturunterschiede und steigende Schneefallgrenze

Die kräftigen Westwinde führten feuchte und milde Atlantikluft zu uns. So waren die Effekte des sogenannten Westföhns sehr schön zu beobachten. Dort wo sich Gebirge dem Westwind "in den Weg stellen" wurde einerseits die Feuchtigkeit an der dem Wind zugewandten Bergflanke (Luv) gestaut und es regnete ergiebig, andererseits war es dann im Lee des Gebirges eher trocken (Abbildung 3). Die föhnigen Fallwinde sorgten dort auch für milde Temperaturen. Als Beispiele seien hier Luzern im Lee des Pilatus mit 16.6 oder Basel im Lee des Juras mit 15.2 Grad als Höchsttemperatur erwähnt. Sonst wurden an den Flachlandstationen meist Höchstwerte um 11 Grad gemessen. Die Schneefallgrenze stieg mit der einfliessenden Warmluft auf 2000 bis 2500 Meter an.

24-stündige Radarsumme vom 12. November 2010 um 13 UTC
Abbildung 3: 24-stündige Radar-Niederschlagssumme vom 12. November 2010 um 13 UTC. Auffallend sind die deutlich geringeren Niederschläge in den Westföhngebieten. Als Beispiel sei auf die Regionen Luzern oder Thun hingewiesen.
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Das Sturmtief "Carmen"

Verursacht wurden die kräftigen Westwinde vom Sturmtief "Carmen", das von Schottland nach Südskandinavien zog. In seinem Kern wurde am 11. November um 15 Uhr ein Luftdruck von 955 hPa beobachtet (Abbildung 4).

Isobarenkarte vom 11. November 2010 um 15 UTC
Abbildung 4: Isobarenkarte vom 11. November 2010 um 15 UTC. Der Tiefdruckkern von "Carmen" befindet sich mit 995 hPa vor der Küste Schottlands.
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Animiertes Satellitenbild (sog. Luftmassenkomposit).
Abbildung 5: Animiertes Satellitenbild (sog. Luftmassenkomposit).
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Quelle; MeteoSchweiz
 

Montag, 8. November 2010




Wie wir der Winter 2010-11 Teil 1

8. November 2010
Eine erste Einschätzung zum Winterwetter 2010/11
(Quelle;  http://www.metheo.ethz.ch)

Im Laufe des Novembers treten im Internet immer wieder Langfristprognosen zum kommenden Winter auf. Natürlich sind diese dann spektakulärer, wenn ein aussergewöhnlich milder oder ein eisigkalter Winter prophezeit wird. Dieses Jahr zeigen die aus skurrilen Quellen stammenden Winterprognosen alle das gleiche: Es soll ein Eiswinter, ein Jahrhundertwinter oder gar ein Jahrtausendwinter geben. Was ist dran, an diesen Verschwörungen und wie sieht die Lage kurz vor dem meteorologischen Winter in Wirklichkeit aus?

 

Temperaturen im Wetterjahr 2010 bisher moderat 
Fakt ist, dass die Temperaturen in den letzten Monaten keine Höhenflüge mehr gemacht haben. Der September und der Oktober waren auf dem Zürichberg jeweils um 0,6 Grad kühler als jene aus den Jahren 1961 bis 1990. Zusammen mit dem kalten Januar und dem kühlen Mai sind bisher bereits vier Monate des laufenden Jahres unterkühlt. Verglichen mit der Referenzperiode 1961 bis 1990 waren die letzten 12 Monate nur gerade 0,6 Grad zu warm. In der Zeit der globalen Erwärmung schon beinahe kühl, wenn wir es mit den vergangenen Jahren vergleichen. Das laufende Jahr 2010 ist bis zum aktuellen Zeitpunkt um 0,45 Grad zu warm. Dieser Wert kann natürlich mit dem November und Dezember noch in beide Richtungen kippen! Die Wetterpropheten im Internet blicken zurück auf den vergangenen Winter, der mit durchschnittlich 0 Grad im Schweizer Mittelland um einige Zehntelgrade zu kalt ausfiel, beobachten den aktuellen Verlauf der Temperaturen, der wie gesagt heuer auch immer wieder zu kalte Monate brachte und schliessen dann einfach daraus, dass der kommende Winter eisigkalt werden soll. Natürlich funktioniert das nicht so einfach. Um zu verstehen, welche Witterungsmuster unser kommendes Winterwetter bestimmen, müssen wir unser Blickfeld auf die globale Skala erweitern.
 

La Niña und schwache Arktische Oszillation
 Zwei grossräumige Wetterphänomene werden in den kommenden Monaten einen entscheidenden Einfluss auf unser Winterwetter nehmen. Das eine finden wir im Pazifik, wo sich der Ozean vor der Westküste Südamerikas seit diesem Sommer markant abkühlt. Dieses Phänomen ist gut bekannt und wird als La Niña bezeichnet. Die umgekehrte Situation ist das häufiger bekannte El Niño-Phänomen, welches eine deutliche Erwärmung des Ozeans vor der Westküste Südamerikas auslöst. Diese Phänomene sind so einschneidend, dass ihre Auswirkungen praktisch auf dem ganzen Globus auf irgendeine Art und Weise spürbar sind. Also auch in Mitteleuropa. Generell wärmt ein El Niño auf globaler Skala, während eine La Niña die globalen Temperaturen etwas dämpft. Die lokalen Einflüsse sind aber komplexer. Der letzte El Niño setzte Mitte 2009 ein und dauerte bis Mitte 2010, als er praktisch nahtlos in die La Niña überging, welche sich bis anfangs 2011 weiter verstärken dürfte. Wenn wir nun alle Beispiele aus dem Wetterarchiv aufsuchen, als ein El Niño kurz vor Winterbeginn (auf der Nordhemisphäre) in eine La Niña überging, kann man vielleicht daraus das Witterungsmuster des darauf folgenden, europäischen Winters ableiten. Tatsächlich zeigen sich interessante Erkenntnisse. Seit 1950 sind nur vier solche Ereignisse bekannt. In drei Fällen folgte in Mitteleuropa und der Schweiz ein sehr milder Winter, nämlich 1973/74, 1988/89 und 1998/99. Im Winter 1995/96 war der folgende Winter jedoch zu kalt. Vor allem der Januar war in Wintern, als es von El Niño zu La Niña wechselte jeweils deutlich zu mild. Der Dezember zeigte kaum Abweichungen und der Februar war ebenfalls leicht zu warm. Wird es dieses Jahr ähnlich? Die aufblühende La Niña wird diesen Winter aber nicht der einzige Protagonist auf der Weltklimabühne sein. Die Arktische Oszillation wird auch einen wichtigen Anteil zum Winterwetter 2010/11 leisten. Sie beschreibt die atmosphärischen Druckverhältnisse über der Arktischen Region, welche zwischen zwei grundverschiedenen Mustern oszilliert. In der positiven Phase der Oszillation herrscht über der Arktis tieferer Luftdruck als üblich und über den angrenzenden Regionen höherer. Bei dieser Konstellation ist das polare Hochdruckgebiet weniger stark ausgeprägt, so dass die kalten Luftmassen in der Polarregion eingeschlossen bleiben. Bei der umgekehrten, der negativen Phase der Oszillation, ist der Luftdruck über der Arktis grösser und in der Umgebung tiefer als üblich. Das polare Hoch ist dann stark ausgeprägt und fördert Kaltluftausbrüche nach Süden in die niedrigeren Breiten. Bei einer stark negativenArktischen Oszillationhemmen die polaren Ostwinde die übliche Westwindzirkulation. Dies war letzten Winter der Fall, als immer wieder Kaltluftvorstösse aus dem arktischen Raum nach Europa vordringen konnten. Seit den Tiefstwerten der Arktischen Oszillation im letzten Winter kam die Strömung auch während des ganzen Jahres nie richtig auf Touren. (Die zonale Westströmung über Europa kommt nicht richtig in Fahrt.) Im Winter hätte dies spürbare Auswirkungen, da dann schlicht die milde Atlantikluft bei uns in Mitteleuropa fehlt, so dass die kalten Luftmassen aus dem Nordosten sich in Mitteleuropa festsetzen könnten.


La Niña und die Arktische Oszillation sind bekannte Variationen des Weltklimas. Das Auftreten bereits eines einzelnen von ihnen kann extreme Wettererscheinungen auf dem Globus verursachen. Zusammen werden sie das Wettermuster des Nordwinters 2010/11 dominieren. Im letzten Winter verursachte der El Niño in Kombination mit der negativen Arktischen Oszillation starke Schneefälle über Nordamerika und in Europa. Dies dürfte diesen Winter anders sein. Der Jetstream verlief im vergangenen Winter sehr südlich und rückte teilweise bis zu den Azoren vor, ausgelöst durch ein massives, blockierendes Hochdruckgebiet über Grönland. Eine ähnliche Konstellation löste die eisigen Winter in den 1940er Jahren aus. Wird es dieses Jahr ähnlich? Wir stöbern erneut im Wetterarchiv und suchen alle Jahre, die einerseits durch eine negative Arktische Oszillation sowie durch eine La Niña im Winter bestimmt wurden. Es zeigt sich, dass berühmte Kalt- oder sogar Eiswinter wie 1955/56, 1962/63, 1970/71 oder 1995/96 durch diese Konstellation bestimmt waren. Während jeweils der Dezember und Januar noch nicht stark negative Abweichungen brachten, war dann vor allem der Februar eisig kalt.
Zusammengefasst muss man festhalten, dass die derzeitige globale Konstellation an Kaltwinter aus der Vergangenheit erinnern. Wobei vor den berühmten Kaltwinter die La Niña bereits längere Zeit etabliert war und nicht wie jetzt aus einem El Niño hervorgeht. Der Modenwechsel im Pazifik würde nämlich eher auf einen milden Winter in Europa deuten. Klar scheint, dass der Westwind bis im Dezember aus dem Sommerschlaf aufwachen muss, ansonsten steigt die Chance auf einen kalten Winter von Tag zu Tag.




Sonntag, 7. November 2010

Kaltfront bringt Regen, Schnee und markante Abkühlung

Das milde und schöne Hochdruckwetter ist ab Heute vorbei. Eine Kaltfront aus Nordwesten erreicht uns Heute mit deutlich kühlerer Meeresluft. Die erste Hälfte der neuen Woche bleibt mit kräftigem Tief über Frankreich unbeständig und kühl.

Satellitbild Europa Heutemorgen

 REGEN UND SCHNEE

Mit einer Kaltfront kommt zunehmend kalte Meeresluft an die Alpen. Die Schneefallgrenze sinkt von anfänglich rund 1700m bis Sonntagnacht auf rund 1000m.

Folgende Neuschneemengen sind von Sonntagnachmittag bis Montagmittag möglich:
Zentrale und östliche Voralpen und Alpen, Nord- und Mittelbünden, Oberwallis: oberhalb von rund 1500m 10-20 cm
Tessin: oberhalb von rund 1500m 20-40 cm, örtlich auch mehr
Bergell: oberhalb von rund 1500m 15-25 cm
Oberengadin: 20-30 cm

Im Tessin kommt ab Sonntagvormittag Regen auf, der sich im Tagesverlauf intensiviert. Bis Montagmittag sind - bis rund 1400m - rund 30-50 l/m² innert 24 Stunden möglich.


Sturm
 
Schnee
Regen
Montag
08.11.2010
-bis Mittag im Norden nochmals 10-20 cm und im Süden 20-30 cm möglich innert 12 Stundenbis Mittag unterhalb 1200m 10-30 l/m² möglich innert 12 Stunden
Dienstag
09.11.2010
-- -
Mittwoch
10.11.2010
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Niederschlag Alpen kommende 72 Stunden


Ab Freitag übernimmt ein kräftiges Tief  bei Island die Regie.Mit kräftigen (süd)westliche Höhenwinde wird wieder mildere Luft heran geführt.  Die Temperaturen steigen wieder an, es bleibt jedoch sehr  unbeständig. Ab den 17 November dreht die Strömung wieder mehr auf  West bis Nordwest und gehen die Temperaturen wieder zurück.


Ensembles GFS00 T850 hPA Alpen



Zum Schluss noch ein schönes Bild von Gestern mit Blick auf dem Albrunpass (2400M, Oberwallis) , mit Dank an David Wellig. (Fiesch)



Quelle;  MeteoCentraleSchweiz
             Wetterzentrale
             Bergfex